Gemeinsam mit zwei Kolleginnen des Leipziger Vereins Selbstbestimmt Leben e.V. und der Görlitzer Pflegekoordinatorin Jana Horcickova hat sich das Team der LID samt Vorstandsvorsitzende Bärbel Schuster am Mittwoch, den 28.9. auf den Weg ins schöne Ruhrgebiet gemacht. Nach einer geruhsamen Nacht im nahegelegenen Duisburg und der Ankunft in der direkt am Westufer der Ruhr gelegenen Mülheimer Stadthalle, eröffnete Monika Kaus, erste Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz, die dreitägige Tagung. Nach digitalen und analogen Grußworten folgte schon das erste Highlight des Tages: Liselotte Klotz, engagierte Vertreterin des Beirats „Leben mit Demenz“, setzte den Fokus für die kommenden Tage sehr bewegend und treffend: „Wir wollen teilhaben, mitmachen, mitgestalten.“ Diesen Wunsch unterstrich auch die anschließende Gesprächsrunde mit dem Beirat: „Ich bin ich. Ich bin noch da.“
Nach zwei spannenden Vorträgen und einem Beitrag der Poetryslamerin Leah Weigand, der passender nicht sein konnte, folgten die Symposien zu vielfältigen Themen, u.a. zur Angehörigenberatung, zu verschiedenen Schulungsansätze und der Schaffung von Begegnungsräumen, zu Unterstützungsstrukturen im ländlichen Raum oder der Herausforderung, wenn eine Demenzerkrankung im jungen Alter auftritt. Die Entscheidung für ein bestimmtes Themenpanel fiel schwer, waren doch alle interessant und wichtig für unsere Tätigkeit als sächsische Demenz-Fachstelle – umso besser, dass wir in großer Runde vertreten waren und uns anschließend austauschen konnten.
Der Ausklang des ersten Kongresstages stand ganz unter dem Motto „tanzend vernetzen“. Der Willkommensabend eignete sich großartig zum Kennenlernen und Wiedersehen, zum Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Planen.
Neben erkenntnisreichen Vorträgen am zweiten Kongresstag, u.a. zur partizipativen Forschung oder zu demenzsensiblen Religionsgemeinden, stand traditionsgemäß die Öffentlichkeitsarbeit im Fokus – und zwar ganz direkt: mit einem Flashmob. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses tanzten und sangen in der Mülheimer Innenstadt und machten so auf das Thema Demenz aufmerksam.
Am letzten Tag des Kongresses referierte Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey zum Thema „Pflege in Zeiten des langen Lebens: neue Wege wagen?!“. Neue Wege braucht es, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen: innovative Wohnformen, strukturelle Veränderungen der Pflege, betriebliche Maßnahmen für Mitarbeitende und gleichzeitig pflegende Angehörige, und Präventionsmaßnahmen sind einige Vorschläge, die Prof. Dr. Kuhlmey beleuchtete.
Begleitet von einer musikalischen Untermalung von Sarah Straub, Liedermacherin, Autorin und Psychologin, folgte mit der Abschlussveranstaltung die Vergabe des Engagiertenpreises und der Forschungsförderung. Unser herzlicher Glückwunsch geht an den Beirat „Leben mit Demenz“, dessen Mitglieder als „echte Botschafter für Demenz“ für ihr herausragendes Engagement und Herzblut für die Sache gewürdigt wurden.
Der weite Weg zum 11. Alzheimer-Kongress war somit für uns sowohl inhaltlich als auch organisatorisch ein absolutes Jahres-Highlight! Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, bei neuen und altbewährten Netzwerkpartnern und bei unserer tollen Begleitung aus Leipzig und Görlitz!
Text: B. Hammer
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