Für Menschen in Pflegeeinrichtungen können kulturelle Angebote ein Weg zu mehr Teilhabe und Lebensqualität sein. Mit dem GERAS-Preis 2019 hat die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen zwei Initiativen ausgezeichnet, die mit kulturellen Angeboten neue Wege gehen. Geehrt wurden ein Altenpflegeheim aus Frankfurt am Main und ein freies Theater aus Köln. Eine besondere Erwähnung erhielt ein inklusives Kunstvermittlungsprojekt aus Görlitz.
Das Justina von Cronstetten Stift in Frankfurt am Main unter Leitung von Michael Graber-Dünow beeindruckte die Jury mit seinem breiten und vielfältigen Kulturprogramm, mit dem sich das Haus seit vielen Jahren in den Stadtteil öffnet. Das freie Theater Demenzionen der Theaterpädagogin und Regisseurin Jessica Höhn lädt mit interaktiven Theaterstücken und anderen Angeboten Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen ein, mitzuspielen, mitzusingen und zu tanzen. Das Kölner Theater tritt in ganz Nordrhein-Westfalen auf. Die Musikgeragogin Christiane Dumke und die Kunsttherapeutin Beate Wuigk-Adam ermöglichten mit dem Projekt „Da bin ich – Eine musikalische Reise durch die Bilderwelt Camaros“ Menschen mit und ohne Demenz kulturelle Teilhabe im Schlesischen Museum Görlitz.
Der GERAS-Preis wurde vom BAGSO-Vorsitzenden Franz Müntefering in Duisburg überreicht. „Mit Angeboten im Bereich Kunst und Kultur können verloren geglaubte Fähigkeiten älterer Menschen wieder hervorgeholt werden“, sagte Müntefering. „Die Menge an eingereichten Initiativen – insgesamt waren mehr als 120 – spiegeln die nahezu grenzenlosen Möglichkeiten wieder.“ Die Preisverleihung fand im Rahmen der Fachtagung „Beteiligtsein von Menschen mit Demenz – Kunst und Kultur schaffen Zugänge“ der Netzwerkstelle „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ der BAGSO statt.
Mit dem GERAS-Preis würdigt die BAGSO seit 2016 Menschen und Initiativen, die in vorbildlicher Weise dazu beitragen, dass das Leben von Menschen im Alten- und Pflegeheim lebenswerter wird. Das Preisgeld beträgt insgesamt 5.000 Euro. Mitglieder der Fachjury waren die Kulturmanagerin Almuth Fricke, die Kulturgeragogin Ramona Geßler, der Musikpädagoge Prof. Dr. Theo Hartogh, Prof. Dr. Ursula Lehr, Gerontologin und Ehrenvorsitzende der BAGSO, sowie Katrin Markus vom BAGSO-Vorstand.
(Quelle: BAGSO)
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