Barrierefrei erreichbar ist es schon, nun sind auch Menschen mit Demenz herzlich willkommen: Das Eisenbahn-Postkarten-Museum im Oschatzer Südbahnhof an der Freiherr-vom-Stein-Promenade 1e bietet nach telefonischer Anmeldung unter 0178-8034175 spezielle Führungen für Betroffene, ihre Angehörigen sowie für Pflegeeinrichtungen an. Museumsleiter und Fotografen-Urgestein Günther Hunger hat dazu eine Multiplikatoren-Schulung und Weiterbildung zur Gestaltung demenzsensibler Museumsangebote absolviert.
„Erinnern gelingt besonders gut durch das Betrachten von Bildern. So ist das Anschauen von Ansichtskarten ein hilfreiches Bindeglied im Erinnerungsprozess“, sagt Grit Wegner, Teilhabe- und Demenzkoordinatorin des Landkreises Nordsachsen. „Plötzlich wird über die alten Zeiten gesprochen, Erinnerungen kommen zurück und für einen Augenblick tritt die Krankheit in den Hintergrund. Damit schafft das Museum schöne Erlebnisse und sendet den Betroffenen und ihren pflegenden Angehörigen ein Signal der Wertschätzung.“ In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. „Soziale und gesellschaftliche Teilhabe fördert ihre vorhandenen Ressourcen“, betont Grit Wegner.
Das Eisenbahn-Postkarten-Museum in Oschatz öffnete im Dezember 2019 seine Pforten. Post- und Ansichtskarten als Zeitzeugen der Geschichte gibt es seit 1869/70.
Weitere Infos:
www.eisenbahn-postkarten-museum.de
Veröffentlichung des Bildes (Vorderseite Postkarte) mit freundlicher Genehmigung durch den Museumsleiter Günther Hunger.
zurück zur Übersicht