Es ist kein Geheimnis, dass neben den Muskeln des Körpers auch unser „Denkmuskel“ im Laufe unseres Lebens abnimmt. Es geht uns allen so. Training kann in vielen Fällen helfen. Es ist sinnvoll solange wie möglich aktiv zu bleiben. Doch auch wenn der Zahn der Zeit an jedem Menschen nagt, ist es wichtig, jeden Tag bestmöglich zu nutzen und für sich und andere das Beste daraus zu machen.
Manchmal hat man jedoch den Eindruck, dass man etwas vergesslicher geworden ist und man fragt sich, ist es schon eine beginnende Demenz? Zunächst muss man klarstellen, dass eine genaue Diagnostik nur von einem Mediziner gestellt werden kann. Es gibt jedoch einige Fragen, an denen man sich orientieren kann, bevor man medizinischen Rat aufsucht. Der Verein „Alzheimer Forschung Initiative e.V.“ hat vor kurzem einen Fragenkatalog zum Selbsttest erstellt. Die Fragen orientieren sich an zehn Symptome, die erste Warnzeichen einer Demenz sein können.
„Die hier folgende Fragenliste kann keine Diagnose darüber stellen, ob Sie oder ein Angehöriger an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erkrankt sind. Der Fragebogen enthält jedoch wichtige Anzeichen darauf, auf die Sie zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit achten sollten. Außerdem kann die Fragenliste einem Patienten dabei helfen, ein Arztgespräch vorzubereiten.“ (Quelle: www.alzheimer-forschung.de)
Hier der Selbsttest:
„Beantworten Sie die folgenden Fragen mit „Ja“ oder „Nein“:
- Frage 1: Vergessen Sie häufig wichtige Termine oder können Sie Ihren Alltag nur noch mit Erinnerungsnotizen organisieren?
- Frage 2: Fällt es Ihnen schwer, Ihren Alltag vorausschauend zu planen?
- Frage 3: Haben Sie zunehmend Probleme damit, alltägliche Aufgaben auszuführen und sich an den Ablauf von Routineaufgaben zu erinnern?
- Frage 4: Haben Sie wiederholt Orientierungsprobleme in Ihrer vertrauten Umgebung?
- Frage 5: Haben Sie große Mühe damit, vertraute Gesichter wiederzuerkennen?
- Frage 6: Fällt es Ihnen schwer aktiv an einem Gespräch teilzunehmen oder einer Unterhaltung zu folgen?
- Frage 7: Verlegen Sie Gegenstände an ungewöhnliche Orte, weil Sie nicht mehr genau wissen, wozu sie gut sind?
- Frage 8: Haben Sie Schwierigkeiten bei alltäglichen Entscheidungen wie zum Beispiel der angemessenen Kleiderwahl (Winterstiefel im Sommer)?
- Frage 9: Ziehen Sie sich zunehmend aus Ihrem früheren sozialen Leben zurück?
- Frage 10: Leiden Sie an starken Stimmungsschwankungen und haben Sie sogar den Eindruck, dass sich Ihre Persönlichkeit verändert?
Sollten Sie eine oder mehrere der zehn Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, könnte das ein Anzeichen für eine beginnende Demenz sein und Sie sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ihr erster Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt. In begründeten Fällen wird dieser Sie zu einem Neurologen, Psychiater oder zu einer Gedächtnissprechstunde überweisen. Erst dort können Experten mithilfe verschiedener Untersuchungen und Testverfahren eine sichere Diagnose stellen.“ (Quelle: www.alzheimer-forschung.de) Wichtig ist, dass die Symptome die Sie mit „JA“ beantwortet haben, ungefähr sechs Wochen am Stück dauerhaft aufgetreten sind.
Termine für sogenannte „Gedächtnissprechstunden“ können Sie in Sachsen bei Gedächtnisambulanzen vereinbaren. Ein tolles Video zum Thema Gedächtnisambulanz hat die Familieninitiative Radebeul e.V. erstellt. Sie finden es unter diesem Link: https://www.demenz-in-sachsen.de/demenz-und-alzheimer/der-weg-zur-richtigen-diagnose/#c214
Wir haben für Sie hier eine kleine Übersicht der Kliniken in Sachsen aufgestellt, an die Sie sich zur Diagnostik wenden können. Termine sind i.R. mit einer Wartezeit von 2-3 Monaten schwer zu bekommen. Es lohnt sich daher rechtzeitig anzufragen.
Für den Großraum Dresden:
Universitäts-Gedächtnisambulanz Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden
Tel.: 0351 - 458 27 97
E-Mail: PSY-A1@uniklinikum-dresden.de
Für den Großraum Leipzig:
Demenzsprechstunde: Ambulanz für neurodegenerative Erkrankungen
Universitätsklinikum Leipzig, Tagesklinik für Kognitive Neurologie
Liebigstraße 16, Haus 2, 04103 Leipzig,
Tel.: 03 41 - 972 49 80
E-Mail: kristin.folkowski@medizin.uni-leipzig.de
Gedächtnisambulanz
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Semmelweißstr. 10, Haus 13, 04103 Leipzig,
Tel.: 03 41 - 972 43 04
E-Mail: Claudia.Sauer@medizin.uni-leipzig.de
Psychiatrische Institutsambulanz – Gedächtnissprechstunde
Helios Park-Klinikum Leipzig, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Leipzig, Zentrum für Seelische Gesundheit, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie,
Dr. rer. nat. Antje Fischer-Cyrulies, Dipl.-Psychologin Nicole Dunsch, Morawitzstr. 2, 04289 Leipzig
Tel.: 03 41 - 864 1110 oder 03 41 - 864 1112
Gedächtnissprechstunde am Sächsischen Krankenhaus Altscherbitz
Dipl.-Psych. Christiane Enderlein, Haus 4, Leipziger Str. 59, 04435 Schkeuditz
Tel.: 034 204 - 87 44 17 oder 034 204 - 87 40 30
Für den Großraum Görlitz:
Gedächtnissprechstunde in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA)
Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Zentrum für Seelische Gesundheit,
Dr. med. Birgit Kade, Girbigsdorfer Straße 1 – 3, 02828 Görlitz
E-Mail: pia@klinikum-goerlitz.de
Für den Großraum Chemnitz:
Gedächtnissprechstunde/Gerontopsychiatrische Ambulanz
Frau Dr. Wagner - Klinikum Chemnitz gGmbH, Haus 15, Bürgerstr. 2, 09113 Chemnitz
Tel.: 03 71 - 333 436 86
E-Mail: psychiatrie@skc.de
Gedächtnissprechstunde/Gerontopsychiatrische Ambulanz
Herr Dr. Reinhold, Klinikum Chemnitz gGmbH, Haus 5, Dresdner Str. 178, 09131 Chemnitz
Tel.: 03 71 - 333 125 81
E-Mail: psychiatrie@skc.de
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