Hintergrund
Trotz vieler Bemühungen sind Demenzerkrankungen bis heute nicht heilbar. Dementsprechend ist es umso wichtiger, Lebensbedingungen zu schaffen, die Verläufe von Demenzerkrankungen mildern und gleichzeitig das Risiko, an Demenz zu erkranken reduzieren. Nicht-medikamentöse Maßnahmen im Bereich der Lebens- und Alltagsgestaltung bieten hierbei vielversprechende Möglichkeiten. Bisher ist allerdings unklar inwieweit solche Maßnahmen in der Demenzversorgung bereits Anwendung finden.
Ziel der Studie
Demenzversorgung findet hauptsächlich im Alltag statt. Neben der medikamentösen Behandlung nimmt daher die Lebensgestaltung einen hohen Stellenwert ein. Forschungsergebnisse geben Hinweise, dass bestimmte Maßnahmen der Lebensgestaltung, das Fortschreiten einer Demenzerkrankung verlangsamen könnten. Mittlerweile empfehlen sowohl die „S3-Leitlinien zur Demenzbehandlung“ als auch Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Maßnahmen zur Lebensgestaltung in den Alltag zu integrieren (z.B. ausreichend Bewegung, Tanzen, Musizieren, künstlerische Tätigkeiten und andere Hobbies sowie auch gesunde Ernährung und der Umgang mit dem Computer). Bisher ist allerdings nicht bekannt, inwiefern diese in der eigentlichen Demenzversorgung bereits angewandt werden.
Anhand einer Umfrage möchten wir Informationen zu nicht- medizinischen Maßnahmen in der Lebensgestaltung bei der Versorgung von Demenzpatient/Innen gewinnen. Dazu befragen wir Personen, die entweder in die Versorgung von Menschen mit Demenz involviert sind (wie Hausärzte/Hausärztinnen, Neurologe/Neurologinnen, Pflegekräfte der Altenpflege, Ergotherapeut/Innen und Physiotherapeut/Innen, pflegende Angehörige, sowie Ehe- und Lebenspartner/Innen) oder die selbst eine Demenzdiagnose haben. Anhand dieser Umfrage wollen wir Erkenntnisse dazu gewinnen, inwieweit Maßnahmen zur Lebens- und Alltagsgestaltung angewendet und welche Barrieren dabei wahrgenommen werden.
Ablauf der Befragung
Wir führen eine telefonische Befragung zur Lebensgestaltung in der Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkrankung durch. Personen, die Interesse haben an der Umfrage teilzunehmen, bekommen von uns weitere Informationen und eine Einwilligungserklärung zugeschickt. Mit Personen, die sich dann dazu entscheiden teilzunehmen, vereinbaren wir einen Telefontermin.
Zu dem Termin stellen wir in einer einmaligen Befragung von 90 Minuten am Telefon einige Fragen zu persönlichen Erfahrungen und Kenntnissen zu nicht-medizinischen Maßnahmen zur Lebensgestaltung in der Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkrankung, sowie zu der wahrgenommenen Wirksamkeit und Nutzbarkeit dieser Maßnahmen und Hindernissen in der Anwendung solcher Maßnahmen. Weiterhin werden wir zur Nutzung von Schulungsangeboten und Interesse zur aktuellen Forschung von Möglichkeiten zur Lebensgestaltung befragen.
Kontaktdaten
Nadja Ziegert
Tel. 03834 86 7601
Email: Nadja.Ziegert@dzne.de
Text: N.Ziegert (DZNE)
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