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Wie kann gemeinschaftliches Leben im Alter gelingen? – Über Wohngruppen und Wohn-gemeinschaften

05. August 2020 In eigener Sache

Wir alle kennen die Bilder aus der Werbung von Seniorenheimen, wo glückliche ältere Menschen lächeln. Von einem familiären Miteinander oder einer familiären Atmosphäre ist oft die Rede. Keine Frage – Menschen mit Demenz brauchen Familie. Durch Wegzug der Kinder und Enkel und die geringere Anzahl von Kindern sind die Strukturen heute bei uns in Deutschland anders, so dass der Familienverbund, wie er einmal war, nicht mehr vorhanden ist. Seniorenheime haben so die Aufgabe mit übernommen, pflegebedürftige Menschen zu versorgen und lösen die Aufgaben der Familie ab. Früher einmal wurden ältere Menschen von der Familie gepflegt.

Die Heime haben somit Aufgaben der Familie übernommen. Zu Familie gehört auf jeden Fall „Gemeinschaft“. Nun gibt es unterschiedliche Seniorenheime, manche mit 180 Heimplätzen – einer sogenannten „Bettenburg“. Der Trend geht hin zu neuen, modernen Wohnformen. Vom Heim zu Betreutem Wohnen und von da zu Wohngemeinschaften (WG). In manchen Heimen gibt es Modelle mit Wohngruppen, die einen WG-ähnlichen Charakter haben. Der Name „Wohngemeinschaft“ drückt es schon aus, worum es in Zukunft geht – es geht um „Gemeinschaft“ aus. Ein Miteinander, ein Zusammen.

 

Das Forschungsprojekt „Soziale Einbindung älterer Menschen in gemeinschaftlichen Wohnformen – Eine empirische Untersuchung in ambulant betreuten Wohngemeinschaften und stationären Hausgemeinschaften[1] unter Leitung von Dipl.-Soz. Lilo Dorschky und Prof. Dr. Irén Horváth an der Evangelischen Hochschule Dresden geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, welche Möglichkeiten zur Entwicklung von Gemeinschaftlichkeit im Rahmen ambulant betreuter Wohn- bzw. stationärer Hausgemeinschaften bestehen. Welche Grenzen sind insbesondere durch gesundheitliche und kognitive Einschränkungen der Bewohner_innen, aber auch durch weitere Faktoren wie etwa die Zusammensetzung der Bewohnerschaft und den Zugang zur Wohn- bzw. Hausgemeinschaft gegeben? Und kann durch eine entsprechende Gestaltung des Alltags im Wohnprojekt gemeinschaftliches Zusammenleben gemäß den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohner_innen unterstützt und gefördert werden?

Das Projekt betrachtet dazu Pflege-, Wohn- und Hausgemeinschaften aus unterschiedlichen Perspektiven  – denen von Bewohner_innen, deren Angehörigen und dem dort tätigen Personal.

Im Sinne anwendungsorientierter Forschung sollen auf dieser Grundlage Anregungen zur konzeptionellen Weiterentwicklung gemeinschaftlicher Wohnformen entwickelt werden.

 

Speziell für die Angehörigenbefragung benötigt das Forschungsteam noch Unterstützung. Gesucht werden Angehörige von Bewohner_innen einer gemeinschaftlichen Wohnform, also einer Pflege-Wohngemeinschaft oder Pflegeheim-Hausgemeinschaft, die sich für ein Interview zur Verfügung stellen wollen. Von Interesse ist hier nicht nur, wie die Angehörigen das gemeinschaftliche Zusammenleben in der Wohn-/Hausgemeinschaft wahrnehmen, sondern auch, welche Wünsche und Vorstellungen sie selbst in Bezug auf die eigene Pflege- und Wohnsituation im Alter haben. 

Die Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. – Alzheimer Gesellschaft hat mit beiden Forscherinnen über das wissenschaftliche Projekt gesprochen. Wir unterstützen und befürworten ausdrücklich dieses Vorhaben.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter:

https://www.ehs-dresden.de/forschung/ehs-forschung/soziale-einbindung-aelterer-menschen-in-gemeinschaftlichen-wohnformen/

Kontakt zum Forschungsteam – speziell auch für die Angehörigenbefragung – können Sie aufnehmen unter:

Dipl.-Soz. Petra Schneider-Andrich
E-Mail: Projekt.Wohnformen@ehs-dresden.de
Telefon: 0351 469 02 371

(Wegen der Urlaubszeit im August ist eine E-Mail am günstigsten. Sobald das Büro wieder besetzt ist, wird auf die E-Mail geantwortet).

 

[1] Projektlaufzeit: 15.5.2019 – 31.7.2021; Projektfinanzierung: Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.



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