Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat am 22. Januar 2021 eine Stellungnahme zur aktuellen Impfsituation in Deutschland verfasst:
Nachbesserungen sind demnach in den folgenden Punkten notwendig.
1. Priorisierung
Was die Priorisierung der Impfgruppen betrifft, hat man laut BAGSO die Gruppe der schwer mobilisierbaren pflegebedürftigen Personen vergessen, die nicht in einem Pflegeheim leben. Dies betrifft auch Personen, die sich in Wohngruppen (sog. "Demenz-WG´s") selbst organisieren. Ebenso wurden Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sowie 24-Stunden-Pflegekräfte und Ehrenamtliche HelferInnen bei der Priorisierung zu wenig berücksichtigt. Hier werden Nachbesserungen gefordert.
2. Aufklärung
Einen weiteren Verbesserungsbedarf sieht die BAGSO bei der Aufklärungsarbeit. Die Impfbereitschaft, die auf Freiwilligkeit beruht, leidet unter sog. Fake-News. Eine aufklärende Impfkampagne über Risiken und Nebenwirkungen müsse auch barrierefrei - u.a. für Analphabeten - zugänglich sein. Vorgeschlagen wird hier mehrmals täglich Radio- und Fernseh-Werbung zur besten Sendezeit. Die bundesweite Kampagne soll auf der Länderebene regional unterstützt werden.
3. Organisation der Impftermine
Die Organisation sollte durch eine Einladung oder eine Information über den klassischen Postweg erfolgen. Statt der digitalen Anmeldeverfahren, die viele ältere Menschen ausgrenze oder unter Stress setze, sollen die Bürger mit einem konkreten Terminvorschlag angeschrieben werden. Diesen sollte man bestätigen müssen oder unter einer Telefonnummer einen alternativen Termin ausmachen. Die Organisation der An- und Abfahrt soll ebenfalls bei der Terminvergabe berücksichtigt werden. Hier könnten z.B. Taxigutscheine ausgestellt werden. Im Anschreiben können ebenso wichtige Informationen zum Ablauf der Impfung stehen, so dass die Impfung vereinfacht wird und Hürden abgebaut werden. Ebenso müsse man mit verfügbaren Begleitpersonen oder Gehhilfen auf mögliche Gehbehinderungen der älteren Menschen angemessen reagieren.
Sie können die ganze Stellungnahme unterhalb des Artikels herunterladen.
Text: S. Förster Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. Alzheimer Gesellschaft
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