Die Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. Alzheimer Gesellschaft hat vergangene Woche per Vorstandsbeschluss offiziell die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland unterzeichnet. Eine Woche zuvor wurde die Landesinitiative Demenz Sachsen vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt eingeladen, die Vertreter der beiden kommunalen Spitzenverbände in Sachsen gemeinsam mit Gesundheitsministerin Petra Köpping in Vertretung für die Sächsische Staatsregierung für die Beteiligung an dieser Nationalen Strategie ausgesprochen hatten.
Ziel der Charta ist es, dass jeder Mensch bei Bedarf Zugang zu einer angemessenen Hospiz- und Palliativversorgung erhält. Dabei orientiert sich die Strategie an fünf Handlungsfelder….
- Gesellschaftspolitische Herausforderungen - Ethik, Recht und öffentliche Kommunikation
- Bedürfnisse der Betroffenen - Anforderungen an die Versorgungsstrukturen
- Anforderungen an die Aus-, Weiter- und Fortbildung
- Entwicklungsperspektiven und Forschung
- Die europäische und internationale Dimension
Nach Angaben des Sozialministeriums ist Sachsens Hospiz- und Palliativlandschaft dank der langjährigen Landesförderung gut aufgestellt. Insgesamt 14 Hospize mit insgesamt 167 Plätzen sowie einem Kinderhospiz stellen die stationäre Palliativ- und Hospizversorgung in Sachsen sicher. Zusätzlich kommen rund 55 ambulante Hospizdienste hinzu, die in 43 sächsischen Gemeinden aktiv sind.
Auch Menschen mit einer dementiellen Erkrankung, die sich nicht mehr äußern können und ihre Bedürfnisse nicht mehr mitteilen können, haben ein würdevolles Leben bis zuletzt verdient. Das Thema fortgeschrittene Demenz am Lebensende spielt auch eine zunehmende Rolle: Durch gute Pflege werden die Menschen schließlich immer älter – die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass die Demenz und der damit verbundene neurokognitive Abbau voranschreitet: „Viele Menschen überleben im schweren Stadium der Demenz noch viele Monate, manche sogar Jahre, in denen ihnen eine gute palliative und hospizliche Versorgung viel Leid ersparen kann.“ (DAlzG 2019, S. 13).
Die Bedeutung der Palliativ- und Hospizversorgung im späten Stadium einer Demenz spiegelt sich auch in der Nationalen Demenzstrategie wider, bei der sich das Kapitel 2.9 (NDS, S. 78ff) ausschließlich mit dieser Thematik beschäftigt. Die Landesinitiative Demenz Sachsen kann Ihnen hierzu nähere Auskünfte geben und Schulungen von Personal durchführen.
Wenn Sie Interesse an dem Thema haben, sprechen Sie uns gerne an.
Im folgenden Video werden die Inhalte und die Bedeutung der Charta näher erklärt:
Foto: (c) SMS/Rietschel
Text: S. Förster (LID)
Weiterführende Links und Quellen:
Medieninformation des Sächsischen Ministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. - Fortgeschrittene Demenz und Lebensende (PDF)
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